Martin Luther an Johann Lang zum Papsttum als wahrem und leibhaftigen Antichrist,18. August 1520
Wir sind hier überzeugt, daß das Papsttum der Stuhl des wahren und leibhaftigen Antichrist sei, gegen dessen Lug und Trug und Bosheit zum Heil der Seelen uns – wie wir meinen – alles erlaubt sei. Ich bekenne für meine Person, daß ich dem Papst keinen anderen Gehorsam schuldig bin als den, welchen ich dem rechten Antichrist schuldig bin. Das Übrige bedenke Du und urteile nicht voreilig über uns. Wir haben guten Grund, bei dieser Meinung endgültig zu verharren.
Philipp heiratet Katharina Krappe, und man schreit, daß dies auf meine Veranlassung geschehe. Ich tue diesem Manne alles mögliche Gute und kümmere mich nicht um das allgemeine Geschwätz. Gott möge es zum besten wenden.
WA Br 2, 167. Nr. 327. Lateinisch, in deutscher Übersetzung zit. nach Kurt Aland, Luther deutsch, Bd. 10, Stuttgart 1959, S. 79
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