Hessen Loewe
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Ausstellungsuebersicht

Privilegien, Pogrome, Emanzipation: Deutsch-jüdische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart
 «  6 Josel von Rosheim, Führer der Judenschaft im Reich  » 

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Dokument 15
Brief Wolfgang Capitos an Luther, 26. April 1537
Urheber
Wolfgang Capito
Datum
26.04.1537
Bestand/Sign.
H. Bresslau, Aus Straßburger Judenakten, in: Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland, Jg 5 (1892), Nr 3, S. 326f.
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Der sächsische Kurfürst Johann Friedrich ordnete 1536 die Ausweisung der Juden aus seinem Territorium und verbot ihnen sogar die Durchreise. Josel von Rosheim wollte für seine Glaubensgenossen eintreten und den Kurfürst von seinen Plänen abzubringen, bzw. diese rückgängig zu machen. Bevor er sich an den Kurfürst wandte, versuchte er, Empfehlungen von verschiedenen Personen und Stellen zu bekommen. Er hoffte , dass der Fürst ihm Gehör schenken würde, wenn er einen guten Ruf und ein großes Ansehen vorweisen konnte. Zu diesem Zweck wandte sich Josel zum einen an den Straßburger Rat zum anderen an die protestantischen Anführer dort, Wolfgang Capito und Martin Bucer,  damit diese ihm ihre Unterstützung bekunden. Des weiteren sollten sie Josel bei Luther empfehlen, der bekanntlich dem sächsischen Kurfürst sehr nah stand und großen Einfluss auf diesen hatte. Capito verfasste, mit der ausdrücklichen Zustimmung Bucers, diesen Brief an Luther und bat ihn darum, dass er Josel ein weiteres Empfehlungsschreiben an den Kurfürst verleiht. Sowohl Josel als auch Capito und Bucer gingen davon aus, dass Luther seine Hilfe nicht verweigern würde, da er in seiner Schrift von 1523 die Auffassung vertrat, dass man die Juden freundlich behandeln solle. Allerdings enttäuschte Luther diese Erwartungen. In einem Brief von Juni des gleichen Jahrs lehnte er es ab, Josel zu helfen und beklagte sich stattdessen, dass die Juden seine Schrift dazu missbrauchten, in ihrem Glauben zu verharren. Vom Straßburger Rat hingegen erhielt Josel problemlos ein Emphelungsschreiben am 5. Mai 1537 .

Aus Josels Memoiren erfahren wir, dass Josel den Kurfürst erst 1539 an einer Versammlung der protestantischen Fürsten erreichen konnte. Aus diesem Dokument lernen wir, dass sich Johann Friedrich von seinem Austreibungsbefehl abkehrte, 1543 jedoch seine Meinung erneut geändert hat, und mit einem neuen Mandat die Juden aus seinem Gebiet vertreiben ließ.

 

 


Aufgabe:

 

Was fällt Ihnen an Capitos Sprache auf? Und was lernt man über Martin Bucers Einstellung zu den Juden aus diesem Schreiben? (Hinweis: Beachten Sie Bucers Aussagen in seinem Gutachten für den hessischen Landgrafen Philipp).

 




Bearbeiter: AS — URL dieses Dokuments: http://digitales-archiv-marburg.de/index.php?doc=9172 — URL dieser Ausstellung: http://digitales-archiv-marburg.de/index.php?exp=247
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