Grußbotschaft des Generals der Nachrichtentruppe Erich Fellgiebel an die Nachrichtentruppe zum Neuen Jahr 1942 „Das Kriegsjahr 1941 hat die deutsche Nachrichtentruppe vor die gewaltigste Aufgabe gestellt, die je eine Nachrichtentruppe dieser Erde gehabt hat. Zu ihrem Einsatz in Polen, Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich kam der Einsatz in Nordafrika, der neuartige Probleme an die Truppe heranbrachte: Funkverbindungen auf weiteste Entfernungen mit unerhörter Belastung, Draht- und Funkverbindungen durch die Wüste bei schnellem Vorgehen unter Witterungsbedingungen, die weder die Menschen noch die Geräte bisher gewohnt waren. Der Feldzug in Serbien und Griechenland und die sich daran anschließende Eroberung der griechischen Inseln und von Kreta forderten auch von der Nachrichtentruppe wieder einen so gänzlich an deren Einsatz größten Ausmaßes in jeder Beziehung. Sprechverbindungen auf weiteste Entfernungen durch Ungarn, Rumänien und Bulgarien wurden in erstaunlich kurzer Zeit geschaffen. Durch Hochgebirge auf steinigen Wegen und durch tiefeingeschnittene Täler hinweg wurden der Truppe die höchsten Anforderungen an physischem und technischem Können abverlangt. Kurz darauf forderte der Einsatz der Nachrichtentruppe im Feldzug gegen Rußland den stärksten Einsatz, der bisher von ihr verlangt worden war. Es galt die aus Rumänien, der Slowakei, Polen, Ostpreußen, Finnland und dem nördlichsten Norwegen nach Osten vorstoßenden Kolonnen während der ganzen gewaltigen Operation in Verbindung zu halten und ihr Vorgehen mit den Operationen der Luftwaffe und der Kriegsmarine in Einklang zu bringen. Auch diese größte Aufgabe dieses Krieges ist von der deutschen Nachrichtentruppe so hervorragend gelöst worden, daß sie wohl mit Stolz von sich sagen kann: Heute stehen deutsche Nachrichtentruppen am Schwarzen Meer, vor Moskau, am Finnischen Meerbusen, am Weißen Meer, am Nordkap, in Norwegen, Dänemark, Holland, an der Küste des Atlantik, am Mittelmeer, in der Lybischen Wüste, auf Kreta und über den ganzen Balkan verteilt. Trotzdem ist es jederzeit möglich, von jedem einzelnen Teil der deutschen Wehrmacht jeden Augenblick Meldung zu bekommen, ihm jeden Augenblick Befehle erteilen zu können und auf diese Weise ein Zusammenwirken aller Wehrmachtteile, aller Waffen zu erreichen, wie es besser nicht gedacht werden kann ..." Zit. nach: Albert Praun, Erich Fellgiebel, der Meister operativer Nachrichtenverbindungen, in: Karl Heinz Wildhagen (Hg.), Erich Fellgiebel. Meister operativer Nachrichtenverbindungen, Hannover 1970, S. 35-36
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