Dokument 60: ZINSREGISTER DER PROPSTEI NAUMBURG IN DER WETTERAU
Lederband in Holzdeckeln mit reichen Blindpressungen und Resten von zwei Messingschließen; Papier (Schmalfolio), in Schwarz, Rot und Grün beschrieben. 1511ff.
Aufgeschlagen: Zinszahlungen zu Fauerbach, fällig am Andreastag (30. November). n- Bestand S Nr. 486.
ZINSREGISTER DER PROPSTEI NAUMBURG IN DER WETTERAU | |
| Best.: S 486 |
Lederband in Holzdeckeln mit reichen Blindpressungen und Resten von zwei Messingschließen Papier, Schmalfolio in Schwarz, Rot und Grün beschrieben begonnen 1511, fortgeführt bis 1520 Die Benediktinerpropstei Naumburg in der Wetterau verfügte zu Beginn des 16. Jahrhunderts offenbar über einen besonders kunstsinnigen und kunstfertigen Schreiber, dem wir sowohl die reich bebilderte Urkunde aus dem Jahre 1514 (s. Nr. 19) wie auch das farbig ausgemalte Zinsregister des Jahres 1511 verdanken. Ihm ist es gelungen, die eher nüchternen Rechts- und Wirtschaftsdokumente zu farbenfrohen Kunstwerken zu machen. Das vorliegende Zinsregister ist im Jahre 1511 begonnen und von einer Hand bis etwa 1516 fortgeführt worden. Die Einträge ab 1516 sind eher flüchtig und konzeptmäßig. Auf den Vorsatzblättern finden sich historische Notizen, Urkundenabschriften und Angaben über die Rechts- und Gerichtsverhältnisse, erst dann folgt die Aufzeichnung der von der Propstei in den umliegenden Orten zu beanspruchenden Zinsen, anschließend werden Zehnten und Sendgeld, das heißt von der Propstei zu beanspruchende Gerichtsgebühren, sowie die Gefälle von Äckern und Weingärten verzeichnet. Schließlich werden Rechenhilfen gegeben, den Abschluß bilden ein Spruch zum Besprechen kranker Pferde und eine Bücherrechnung. Aufgeschlagen ist die Seite, die die zu Martini (Nov. 11) in Kaichen fälligen Zinsen zwischen 1511 und 1516 verzeichnet. Neben den Erkenntnissen über die Einkommens- und Besitzverhältnisse der Propstei sind für den heutigen Betrachter auch die Ortsangaben interessant, So verrät die gezeigte Seite, daß es in Kaichen ein Spielhaus, eine Zehntscheuer sowie eine Juden- und eine Borngasse gab. U.L.
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