Wie in Marburg wurden die Stadtverordneten der SPD und KPD in allen Gemeindevertretungen entfernt.
Ausschaltung der demokratischen Stadtverordneten
Rauschenberg den 28. 6. 1933
Erscheint auf Vorladung der Stadtverordnete N. N. hier H. N. 275 und erklärt folgendes.
ich gehöre der Stadtverwaltung jetzt 8 Jahre an, bin von der Arbeitsvertretung gewählt, nicht allein von den S.P. Mitgliedern, sondern auch von anderen Arbeitern, welche anderen Parteien, sowie auch gar keiner Partei angehört haben. Ich habe früher der S.P.D. Partei angehört, gehöre heute aber keiner Partei mehr an, und werde mich auch in Zukunft keiner Partei mehr anschließen. Ich habe während meiner Zugehörigkeit zum Stadtparlament mich stets für das Allgemeinwohl der Stadt Rauschenberg eingesetzt und soll dieses auch in Zukunft mein ernstes Bestreben sein. Im übrigen wird mir dieses die Allgemeinheit von Rauschenberg bezeugen können
V[orgelesen] g[enehmigt] u[nterschrieben]
N. N.
Ernst Grün
Wachtmeister
Der Bürgermeister Rauschenberg, den 29. Juni 1933
U. dem Herrn L a n d r a t
in M a r b u r g a/L.
Der Stadtverordnete N.N. ist von der Liste Arbeiter und Gewerbetreibende gewählt worden. Eine reine S.P.D. Liste wurde nicht eingereicht.
Es wird höflich um Entscheidung gebeten, ob p. N.N. noch der Stadtverordnetenversammlung angehören kann oder nicht
Unterschrift.
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