Bismarckstraße
von Omar Maatougui
Die Bismarckstraße liegt im Zentrum des Südviertels von Marburg und ist eine Einbahnstraße die von der Universitätsstraße aus direkt zum Friedrichsplatz führt und dort endet. Die Straße wurde nach dem ehemaligen Reichskanzler Otto von Bismarck benannt. Die Straße steht schon seit langem in Diskussion aufgrund der Person Otto von Bismarcks, aber bis zu diesem Zeitpunkt steht noch kein Entschluss fest.
Leben
Otto von Bismarck, geboren am 1. April 1815, war Sohn von Karl Wilhelm Ferdinand von Bismarck und Wilhelmine Luise Mencken. Bismarck besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Berlin (1827-1830) und setzte seine Bildung am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin fort (1830 – 1832). Nach dem Abitur immatrikuliert sich Bismarck an der Universität Göttingen für das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften (1832-1833), jedoch wechselte Bismarck im September zur Universität in Berlin (Sep. 1833). 1838 brach Otto von Bismarck sein Studium aufgrund des Todes seiner Mutter und um den damit verbundenen Familienbesitz in Pommern zu verwalten ab.
1847 rückt Bismarck als Stellvertreter eines erkrankten Abgeordneten in den Vereinigten Preußischen Landtag nach und wurde 1849 in die zweite Kammer des preußischen Landtages gewählt. Ein Jahr später wurde Bismarck zum Abgeordneten des Erfurter Unionsparlaments. Im Jahr 1851 wurde er zum preußischen Bundestagsgesandten in Frankfurt/Main ernannt und einige Monate danach wurde Bismarck zum zweiten Mal als Abgeordneter der zweiten Kammer des preußischen Landtages gewählt. Nach vielen weiteren Errungenschaften wurde Otto von Bismarck zum ersten
Traum von einem geeinten großen Deutschen Reich:
Das schnell wachsende Nationalbewusstsein in der Bevölkerung, der Traum von einem vereinigten Großdeutschen Reich, war der Nährboden für Bismarcks Kriege und Expansionspolitik, die darauf abzielten, Preußen die Hegemonie zu verschaffen.
Als es mit Dänemark zu einem Streit um Schleswig und Holstein kam, ließ Bismarck die Armee den Konflikt beilegen. Nach kurzen, aber siegreichen Kämpfen besetzten die preußischen und österreichischen Armeen gemeinsam die beiden Fürstentümer. Preußen übernahm Schleswig, Österreich Holstein.
Doch aus Verbündeten im Dänischen Krieg wurden bald Feinde. 1866 brach im Kampf um die kontinentale Vorherrschaft ein Krieg zwischen Österreich und Preußen aus, und die preußische Armee gewann die Auseinandersetzung. Die folgende Gründung des Norddeutschen Bundes war der erste wichtige Schritt auf dem Weg zur deutschen Einheit.
Der nächste Grund für seine fortgesetzte "eiserne" Politik war der Skandal um die französisch-preußische Besetzung des spanischen Throns, der zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870 führte. Durch einen Schachzug mittels der sogenannten "Emser Depesche" gelang es Bismarck, Frankreich dazu zu bringen, Preußen den Krieg zu erklären.
Bismarcks Aufstieg:
Bismarck politisierte sofort den gemeinsamen Sieg des Norddeutschen Bundes und der süddeutschen Länder über Frankreich. Am 18. Januar 1871 wurde Wilhelm I. im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Kaiser von Deutschland ausgerufen und der einheitliche deutsche Nationalstaat proklamiert. Otto von Bismarck wurde der erste Kanzler des neu gegründeten Reiches. Aufgrund seiner Größe, seiner militärischen Macht und seiner schnellen Industrialisierung entwickelt sich Deutschland zur mächtigsten politischen und wirtschaftlichen Macht in Europa. Aber sobald dieses Ziel erreicht war, traten Probleme an der innenpolitischen Front auf.
Bismarcks Abgang
Mit scharfen Gesetzen versucht Bismarck, die Sozialisten, in denen er eine Gefahr sieht, in die Schranken zu weisen. Fast gleichzeitig liefert er sich mit der katholischen Kirche und der ihr nahestehenden Zentrumspartei eine harte Auseinandersetzung. Im sogenannten Kulturkampf entkräftet er den klerikalen Einfluss auf den Staat und führt die Zivilehe bindend ein. Darüber hinaus sorgt er mit fortschrittlichen sozialen Reformen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiterschaft. Als im so genannten Dreikaiserjahr 1888 zuletzt Wilhelm II. Kaiser wird, sind die Tage Bismarcks gezählt. Anders als seine Vorgänger möchte der neue Regent die Machtbefugnisse Bismarcks beschneiden. Es kommt zum Zerwürfnis und schließlich zum Rücktritt des Reichskanzlers. Die Ära Bismarck endet im März 1889, der Mythos des "Eisernen Kanzlers" lebt bis heute weiter.
Diskussion über die Umbenennung der Bismarckstraße
Bismarck ist eine vielschichtige Figur der deutschen Geschichte… Beherzter Schmied der Einheit rücksichtsloser Eiserner Kanzler, der mit harter Hand gegen innenpolitische „Reichsfeinde“ vorging und so so die innere Einheit verzögerte… Die Wertungen auch der Fachwelt gehen auseinander.
Die Straße steht folglich in der Diskussion und einige Marburger Gruppierungen, unter anderem der Marburger Jugendverband, heißen die Benennung dieser Straße nach Bismarck nicht gut. Solch eine Namensänderung ist in Marburg bereits bei dem Friedrichsplatz geschehen (zuvor “Adolf-Hitler-Platz”). Viele Einwohner sprechen sich eher gegen eine Namensänderung aus und begründen dies damit, dass man so die Geschichte umändern würde.
Quellen:
https://www.dhm.de/lemo/biografie/otto-von-bismarck.html 05.05.2022 22:24
https://www.youtube.com/watch?v=mb59CQQvxd4 05.05.2022 23:08
https://www.geschichte-abitur.de/biographien/otto-von-bismarck 07.05.2022 16:33
https://www.planetwissen.de/geschichte/persoenlichkeiten/otto_von_bismarck_der_eiserne_kanzler/index.html
07.05.2022 17:13
https://www.youtube.com/watch?v=Plm5JsA3fcM 20.05.2022 19:10
https://www.bismarck-stiftung.de 20.05.2022 19:54
https://www.op-marburg.de/Marburg/Diskussion-um-Bismarckstrasse 22.05.2022 13:21
Quellen Bilder/Karikaturen:
Anton von Werner http://agiw.fak1.tu-berlin.de/Auditorium/AntWirkG/SOKap7/VersKK.jpg, 05.05.2022 23:30
1890 Bismarcks Ruecktritt - Otto von Bismarck – Wikipedia. John Tenniel - Punch, 29. März 1890, 20.05.2022 20:24
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