1. Kriegsausbruch
Bruno Goldschmitt, 1914: Nun aber wollen wir sie dreschen!
Aus dem tödlichen Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo entwickelte sich Ende Juli ein kriegerischer Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien. Innerhalb weniger Tage wurde daraus durch bestehende Bündnisverträge, Fahrlässigkeiten, Fehleinschätzungen und bewusstes Kalkül der verantwortlichen Politiker und Militärs ein Weltkrieg, der rund 17 Millionen Tote und etwa 20 Millionen Verwundete forderte. Dieses Ausmaß sah zu Beginn niemand voraus.
Kaiser Wilhelm II. entsprach der anfänglichen Euphorie mit seinen öffentlichen Reden. Verschiedene markige Zitate des Kaisers fanden als Bildmotive sogar Eingang in die propagandistische Kunst. „Nun aber wollen wir sie dreschen“ äußerte er vor dem Deutschen Reichstag und wurde von verschiedenen Künstlern bildnerisch verarbeitet.
Für den Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe hatte die Euphorie auch für die Künstler zu gelten:
Kaiser Wilhelm II. entsprach der anfänglichen Euphorie mit seinen öffentlichen Reden. Verschiedene markige Zitate des Kaisers fanden als Bildmotive sogar Eingang in die propagandistische Kunst. „Nun aber wollen wir sie dreschen“ äußerte er vor dem Deutschen Reichstag und wurde von verschiedenen Künstlern bildnerisch verarbeitet.
Für den Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe hatte die Euphorie auch für die Künstler zu gelten:
„Der Krieg beschert uns. Wir sind andere seit gestern. Der Streit um Worte und Programme ist zu Ende. Wir kämpften gegen Windmühlen. Manchen war die Kunst ein Zeitvertreib. Wir hatten Farben, Linien, Bilder, Luxus, wir hatten Theorien. Was uns fehlte, der Inhalt, das, Brüder, gibt uns die Zeit. Seien wir ihrer würdig. Keine gemächliche Hingabe mehr! Aus Feuerschlünden, aus Not und Blut, aus Liebe und heiligem Hass wird uns Erlebnis. Wehe dem Künstler, der Heute nicht erlebt!“
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