26. 180 Frankenberg 2855: Grundbesitz der Juden gen. Begonnen im Februar 1939
Vertrauliches Schreiben des Regierungspräsidenten in Kassel an Landräte, Bürgermeister und Polizei. Enteignung jüdischer Immobilien, 3. Dezember 1938
Die Akte 180 Frankenberg 2855 beinhaltet Dokumente aus der Korrespondenz des Landrats in Frankenberg von Februar 1939 bis April 1940. Ein thematischer Schwerpunkt ist der Verkauf jüdischer Immobilien und Grundstücke nach den Novemberpogromen 1938, welche in der Entwicklung der rassistischen und antisemitischen Verfolgung jüdischer Bürger eine Zäsur für die zunehmende Radikalisierung darstellt. 1939 ist das Jahr mit der höchsten Rate an Auswanderungen von ehemals deutschen Juden in verschiedene Länder. Voraussetzung für eine "legale" Auswanderung war der Verkauf unbeweglicher Werte, auch andere Wertgegenstände wie Schmuck wurden verkauft. Daher wurden diese Verkäufe Anfang 1939 in einen staatlich kontrolloierten institutionellen Rahmen gestellt [Dokument 9]. Die Vorgänge wurden von verschiedenen gleichgeschalteten Instanzen überwacht und repressiv reguliert [Dokument 10] , Alternativen zum regulären Weg verboten [Dokument 4]. Bei der Genehmigung von Verkaufsverträgen wurden nachweislich ab Dezember 1938 bestimmte Personen, offentlichlich Parteigänger der NSDAP, bevorzugt behandelt, generell wurden Gebäude zuerst den jeweiligen Gemeinden angeboten [Dokument 7].
Bearbeitet von Jan Hendrik Höltje
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