2. Konflikte zwischen Nationalsozialisten und "Andersdenkenden" nach der Machtübernahme
Auch nach der Machtübernahme Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 ließen die gewaltsamen Zusammenstöße zwischen Nationalsozialisten und „Andersdenkenden“ nicht nach. Im Gegenteil, sie nahmen noch zu [Dokument 1], was wahrscheinlich unter anderem mit dem Einsatz von SA- und SS-Angehörigen als Hilfspolizisten und ihrer Deckung durch staatlich Institutionen zusammenhing [Dokument 2, 3].
Vor allem willkürliche Festnahmen und Hausdurchsuchungen durch einzelne kleine Gruppen traten verstärkt auf. Hierbei verlangten SA-Mitglieder, ohne sich auszuweisen oder eine Legitimation für ihr Handeln vorzuweisen, Eintritt in die Häuser von politischen Gegnern. Diese wurden dann in Schutzhaft genommen und ihre Häuser nach belastendem Material durchsucht.Diese so genannten Einzelaktionen führten zu zahlreichen Beschwerden [Dokument 10, 12], woraufhin die Regierung und die NSDAP versuchten solche zu unterbinden, um Schaden für das Ansehen der Regierung und der Partei zu vermeiden [Dokument 7, 11].
Ebenfalls beschwerten sich Mitbürger öfter über das zu passive Verhalten der Polizei gegenüber nationalsozialistischen Straftätern. So wurden diese entweder erst gar nicht an ihrer Tat gehindert oder danach nicht strafrechtlich belangt [Dokument 4].Neben gewaltsamen Übergriffen auf Kommunisten und Sozialdemokraten, bei denen diese misshandelt und teilweise schwer verletzt wurden [Dokument 8, 9], gerieten nun auch zunehmend jüdische Mitbürger und Katholiken [Dokument 13, 16, 17], die dem Nationalsozialismus weiterhin kritisch gegenüberstanden, in das Visier der SA.
Im Mai/ Juni 1934 verringerten sich die gewaltsamen Vorfälle und endeten schließlich, was wohl unter anderem damit zusammenhängt, dass die Zahl der Gegner immer mehr abnahm, da die meisten von ihnen schon inhaftiert oder geflohen waren. Zudem ließ der Röhm-Putsch die SA langsam in der Bedeutungslosigkeit versinken.
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