1. Konflikte zwischen Nationalsozialisten und "Andersdenkenden" vor der Machtübernahme
Die Konflikte zwischen Nationalsozialisten und „Andersdenkenden“ begannen nicht erst mit der Machtübernahme Adolf Hitlers am 30. Januar 1933. Seit dem Ende der 1920er Jahre mit dem Erstarken der NSDAP und dem Aufbau der SA kam es zu Zusammenstößen. Vor allem die SA, die zur Mitgliederwerbung, zum Saal- und Veranstaltungsschutz, sowie im Wahlkampf eingesetzt wurde, war an solchen Zwischenfällen beteiligt. Dabei handelte es sich sowohl um Streitigkeiten zwischen Einzelpersonen, als auch um Schlägereien zwischen ganzen Gruppen.
Anfang der 1930er Jahre häuften sich die gewaltsamen Übergriffe [Dokument 1, 2, 3, 5, 10], die sich zunächst vor allem gegen die linken parteipolitischen Gegner der NSDAP, die Kommunisten und Sozialdemokraten wandten [Dokument 7]. Oft folgte ein Vorfall dem anderen [Dokument 7.0], wobei Angreifer und Angegriffene wechselten [Dokument 7.1] und es zu Opfern auf beiden Seiten kam.Die Polizei war mit der Zahl der Konflikte, bei denen auch zunehmend Waffen eingesetzt wurden [Dokument 4], bald überfordert, weshalb so genannte „Hilfsmordkommissionen zur Bekämpfung des politischen Terrors“ gebildet wurden [Dokument 6].
Diese Maßnahme war zudem notwendig, da die Bevölkerung durch die Zwischenfälle in Angst versetzt wurde [Dokument 8] und immer mehr Beschwerden wegen der Schlägereien und das passive Verhalten der Polizei eingereicht wurden [Dokument 11, 12].
Aber auch in der Presse blieben die Vorfälle nicht unberücksichtigt. Hierbei war die Darstellung je nach der politischen Richtung der Zeitung allerdings sehr unterschiedlich. So verurteilten sie mal die Rechten [Dokument 9.0] und mal die Linken [Dokument 9.2, 9.3]. In ganz seltenen Fällen wandte sich die Presse auch ganz allgemein gegen die gewaltsamen Übergriffe [Dokument 9.1].
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