28. 330 Frankenberg 2994, 3707, 3817
Dieser Austellungraum beinhaltet Akten aus den Beständen 330 Frankenberg 2994, 3707 und 3817. Die Dokumente werden nach Beständen und Seitenzahl geordnet aufgeführt.
Die Akte 330 Frankenberg B 2994 enthält Dokumente aus der Korrespondenz des Bürgermeisters in Frankenberg von 1932 bis 1937. Thematische Schwerpunkte der mit "Sicherheitspolizei. Allgemein." beschrifteten Akte sind Probleme der öffentlichen Sicherheit im weitesten Sinne. 1934 findet in am Amtsgericht in Frankenberg ein Prozess statt, welcher durch die Tatsache, dass der Angeklagte jüdischen Glaubens ist, politisiert wird und daher nur noch unter schwerem Begleitschutz stattfinden kann [Dokument 3] . 1937 wird am Bahnhof in Frankenberg ein "Sowjetabzeichen" gefunden, welches als Schlüsselanhänger benutzt wurde. Obwohl die Person keine Kommunistin ist, muss sie sich einem Verhör stellen [Dokument 8]. Alle Schriftstücke unterstreichen den Eindruck einer politisch aufgeladenen und paranoiden Atmosphäre in Frankenberg, welches als Beispiel für den nordhessischen Raum als repräsentativ gelten kann.
Die Akte StAM 330 Frankenberg B 3707 beinhaltet Dokumente aus der Korrespondenz des Bürgermeisters in Frankenberg von 1921 bis 1935. Inhalt der Akte sind politische Veranstaltungen jeglicher Art. Aus den hier gezeigten Schriftstücken lassen sich Entwicklungen der Behörden, aber auch der lokalen politischen Stimmungen ablesen. Bereits 1930 gibt es auf politischen Veranstaltungen der NSDAP antisemitische und rassistische Vorfälle, bei denen die Polizei partizipiert war [Dokument 1] . Es folgt eine Ermahnung des Regierungspräsidenten, antisemitische Tendenzen seien seitens der Polizei einzudämmen. Bereits 1935 werden bestimmte Veranstaltungen jüdischer Organisationen verboten [Dokument 3] , speziell "deutsch-jüdische Organisationen", also Organisationen dessen jüdische Mitglieder deutsch-nationale Standpunkte vertreten, sind bei diesem Erlass berücksichtigt.
Die Akte StAM 330 Frankenberg B 3817 beinhaltet Dokumente aus der Korrespondenz des Bürgermeisters in Frankenberg von 1939 bis 1942. Inhalt dieser Akte ist Weiterbenutzung der Synagoge als Mietwohnung. Nachdem diese die Novemberpogrome 1938 überstanden hatte, wurde sie von ihren ursprünglichen Besitzern enteignet. Das in dieser Akte befindliche Dokument vom 16. Februar 1942 trifft Aussagen über eine Festsetzung der Mietpreise in den in der alten Synagoge neu eingerichteten Wohnungen [Dokument 1] .
Bearbeitet von Jan Hendrik Höltje
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