Hessen Loewe
Ein Projekt der Arbeitsstelle Archivpädagogik am Staatsarchiv Marburg, gefördert vom Hessischen Kultusministerium.
» Start » Projekt » FAQs » Galerie » Impressum » Datenschutz
  • DigAM Ausstellungsübersicht
  • Zeitleiste
Aktuelles
» Erweiterte Suche
unesco_img
  • Allgemeine
    Geschichte
  • Mittelalter
  • Frühe Neuzeit
  • Revolution
    Restauration
  • Kaiserreich
    1.Weltkrieg
  • Weimar
    und NS
  • Zeit
    nach 1945
  • Werkstatt-
    Ausstellungen
  • Lernumgebung 
Ausstellungsuebersicht

Privilegien, Pogrome, Emanzipation: Deutsch-jüdische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart
 «  17 Die Böckel-Bewegung. Antisemitismus zwischen Rassismus, Sozialprotest und Modernekritik  » 

vorheriges Dokument
1
2
3
4
5
6
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
» Titel zu allen Dokumenten anzeigen
» Einführung zu Ausstellungsraum Nr.17
loading ...
naechstes Dokument
Dokument 3
Deutsche Volkslieder aus Oberhessen. Gesammelt und mit kulturhistorisch-ethnographischer Einleitung von Dr. Otto Böckel, Marburg 1885.
Urheber
Otto Böckel
Datum
1885
Bestand/Inventar
Auszug: S. 182-187
Alle Seiten Alle Seiten [1-4] in einer PDF-Datei öffnen
Dokument_8886_Bild_1.jpg
pdf_download Titelseite
Dokument_8886_Bild_2.jpg
pdf_download Seite 182-183
Dokument_8886_Bild_3.jpg
pdf_download Seite 184-185
Dokument_8886_Bild_4.jpg
pdf_download Seite 186-187

Die 1885 im Marburger Elwertverlag veröffentliche Liedersammlung „Deutsche Volkslieder aus Oberhessen“ ist eine von mehreren volkskundlichen Büchern Böckels, die er im Laufe seines Lebens veröffentlicht hat. Gemeinsames Thema dieser Arbeiten ist das Volkslied oder die Volksdichtung der Landbevölkerung des 19. Jahrhunderts. Böckel glaubte, dass sich im Volkslied der wahre „Volksgeist“ bzw. das deutsche „Volksthum“ am Reinsten ausdrücke. Die Böckelsche Vorstellung vom „Volk“ entspricht weitestgehend dem zeitgenössischen nationalistischen oder völkischen Begriff vom Volk als einem homogenen, von fremdenartigen Einflüssen bewahrten, in sich reinen und starken Ganzen. Der Hauptträger des Volksgeistes ist nach Böckel der Bauernstand, der in seinen Schriften sehr verklärt wird. Das Lebensideal, das Böckel beschreibt, ist das in völligem Einklang mit der Natur befindliche bäuerliche Landleben, dessen zentrale Elemente Sittlichkeit, Ruhe und Harmonie noch unberührt sind von den fremden, umwälzenden und entwurzelnden Prozessen der modernen Industriegesellschaft. Diese Werte und Merkmale des im bäuerlichen Leben sich ausdrückenden Volksgeistes könne man dadurch bewahren, so Böckel, indem man die mündlich überlieferten Volkslieder sammele.

Die in Böckels volkstümlichen Schriften zum Ausdruck gebrachte Sehnsucht nach Ordnung und Einfachheit des Bauernlebens spiegelt eine gewisse Verunsicherung und Zukunftsangst gegenüber den zeitgenössischen wirtschaftlichen wie sozialen Veränderungen wieder. In dem ausgewählten Auszug wird diese Verbindung zwischen der sozialromantischen Verklärung des bäuerlichen Landlebens und der Kritik an Moderne, Industrialisierung und gesellschaftlichem Wandel besonders deutlich.

 


Arbeitsaufträge:
  1. Das Volkslied drückt bei Böckel etwas ganz bestimmtes aus. Für was steht das Volkslied?
  2. Welchen Gefahren ist das Volkslied nach Böckel ausgesetzt? Welche historischen Veränderungen könnte er damit meinen? Wie bewertet er diese Veränderungen?
  3. Wie wird der Bauer in diesem Textausschnitt dargestellt? Für was steht der Bauer und sein Lebensstil?
  4. Suchen Sie die Stelle in dem Textausschnitt, in dem von den Juden gesprochen wird. In welchem Zusammenhang bezieht sich Böckel auf die Juden? Mit was bringt er die Juden in Verbindung bzw. was repräsentieren die Juden? Und welches Bild muss von den Juden so letztlich entstehen?
  5. Sebastian Haus




Bearbeiter: sh — URL dieses Dokuments: http://digitales-archiv-marburg.de/index.php?doc=8886 — URL dieser Ausstellung: http://digitales-archiv-marburg.de/index.php?exp=247
© 2025 DigAM - digitales archiv marburg / Hessisches Staatsarchiv Marburg, Veröffentlichung nur mit Genehmigung
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.