Hessen Loewe
Ein Projekt der Arbeitsstelle Archivpädagogik am Staatsarchiv Marburg, gefördert vom Hessischen Kultusministerium.
» Start » Projekt » FAQs » Galerie » Impressum » Datenschutz
  • DigAM Ausstellungsübersicht
  • Zeitleiste
Aktuelles
» Erweiterte Suche
unesco_img
  • Allgemeine
    Geschichte
  • Mittelalter
  • Frühe Neuzeit
  • Revolution
    Restauration
  • Kaiserreich
    1.Weltkrieg
  • Weimar
    und NS
  • Zeit
    nach 1945
  • Werkstatt-
    Ausstellungen
  • Lernumgebung 
Ausstellungsuebersicht

Privilegien, Pogrome, Emanzipation: Deutsch-jüdische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart
 «  17 Die Böckel-Bewegung. Antisemitismus zwischen Rassismus, Sozialprotest und Modernekritik  » 

vorheriges Dokument
1
2
3
4
5
6
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
» Titel zu allen Dokumenten anzeigen
» Einführung zu Ausstellungsraum Nr.17
loading ...
naechstes Dokument
Dokument 6
Die Quintessenz der Judenfrage. Ansprache an seine Wähler und alle deutsch-nationalen Männer im Vaterlande - Pamphlet Otto Böckels 1889.
Urheber
Otto Böckel, Verlag Reichsherold
Datum
1889
Bestand/Sign.
HStaM 340 Böckel 6
Bestand/Inventar
Auszüge: S. 3-9 u. 16-24
Alle Seiten Alle Seiten [1-10] in einer PDF-Datei öffnen
» Alle 10 Seiten anzeigen
Dokument_8844_Bild_1.jpg
pdf_download Titelseite
Dokument_8844_Bild_2.jpg
pdf_download Seite 3-4
Dokument_8844_Bild_3.jpg
pdf_download Seite 4-5
Dokument_8844_Bild_4.jpg
pdf_download Seite 6-7

Die „Quintessenz der Judenfrage“ ist neben „Die Juden, die Könige unserer Zeit“ das umfangreichste Pamphlet Otto Böckels, in dem die wichtigsten Elemente und Zusammenhänge seines antisemitischen Gedankengebäudes dargestellt sind. Die vorliegenden Auszüge sind der 1889 im Reichsheroldverlag erschienen sechsten Auflage entnommen. Gleich auf Seite zwei ist das politische Programm Böckels und seiner Wochenzeitung Reichsherold aufgeführt. Darin wird die enge Verknüpfung von sozial- und wirtschaftspolitischen Forderungen mit antisemitischen Parolen deutlich. Im Haupttext versucht Böckel mit einer Vielzahl von Statistiken den Beweis zu führen, dass die „Judenfrage“ von existenzieller Bedeutung für die deutsche Bevölkerung sei. Die rechtliche Emanzipation habe die Juden nicht dazu gebracht, an der ehrlichen „produktiven Arbeit“ des „deutschen Volkes“ teilzunehmen: „Das nennt man Emanzipation. Arbeit für den Deutschen, Verdienst ohne Arbeit für den Juden“ (S. 4). Stattdessen würden die Juden durch ihre Tätigkeiten in allen Sphären der deutschen Wirtschaft (der „Landjude“, der „Kaufmannsjude“, die „Judenblätter“, Juden in der Literatur, der „Börsenjude“) „den Wohlstand und das Glück der Nationen“ (S. 6) schädigen. Gegen Ende unterzieht Böckel das politische System des Kaiserreichs einer heftigen Kritik, da die in ihm existierenden Parteien die „wahren“ Interessen der Bevölkerung nicht vertreten würden.


Arbeitsaufträge:
  1. Was versteht Böckel unter der Emanzipation der Juden? Warum scheiterte sie aus seiner Sicht? Wie müsste sie nach ihm idealerweise verlaufen (S. 3-6)?
  2. Sehen Sie sich die Stelle genau an, an der Böckel über den „Landjuden“ spricht (S. 6-8). Wie wird er beschrieben? Welche Gefahren gehen nach Böckel von ihm aus?  
  3. Prüfen Sie die These, dass Böckels Kritik an „Börsenjuden“ und Spekulation eine antisemitische Form von Kapitalismuskritik ist (S. 17f.). Stellen Sie die besonderen Merkmale einer solchen Kritik fest.
  4. Was genau wirft Böckel den anderen Parteien vor und wie glaubt er sich von ihnen positiv abzugrenzen (S.21-24)?

Sebastian Haus




Bearbeiter: sh — URL dieses Dokuments: http://digitales-archiv-marburg.de/index.php?doc=8844 — URL dieser Ausstellung: http://digitales-archiv-marburg.de/index.php?exp=247
© 2025 DigAM - digitales archiv marburg / Hessisches Staatsarchiv Marburg, Veröffentlichung nur mit Genehmigung
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.