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Privilegien, Pogrome, Emanzipation: Deutsch-jüdische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart
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Dokument 7
Martin Luther, Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi, Vorrede, 1543
Urheber
Martin Luther
Datum
1543
Bestand/Sign.
Der Achte Teil und letzte aller Bücher und Schriften des Dr. Martini Lutheri, Jena 1562, Bl 109 ff.
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pdf_download Titelblatt Luther Werke, Jena 1562, Bd. VIII
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pdf_download Luther Werke, Jena 1562, Bd. VIII, Inhalt
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pdf_download Luther Werke, Jena 1562, Bd. VIII, Schem Hamphoras, Vorrede

Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi.

Doctor Martinus Luther.

Im nächsten Büchlein hab' ich verheißen, ich wollt' hiernach lassen laufen, was die rasenden, elenden Juden von ihrem Schem Hamphoras lügen und lästern, wie davon schreibt Purchetus in seinem Buch, Victoria genannt. Das will ich hiermit also getan haben, unserm Glauben zu Ehren und den Teufelslügen der Juden zuwider, daß auch die, so Juden werden wollen, sehen können, was sie für schöne Artikel bei den verdammten Juden glauben und halten müssen. Denn wie ich in jenem Büchlein bedingt, ist meine Meinung nicht, wider die Juden zu schreiben, als hoffte ich sie zu bekehren, Hab' darum dasselbe Buch nicht wollen nennen: Wider die Juden, sondern: Von den Juden und ihren Lügen1, daß wir Deutschen auch historienweise wissen könnten, was ein Jude sei, unsere Christen vor ihnen, als vor den Teufeln selbst, zu warnen, unsern Glauben zu stärken und zu ehren, nicht die Juden zu bekehren, welches ebenso möglich ist, wie den Teufel zu bekehren.

Denn gleichwie wir müssen lehren und schreiben vom Teufel, Hölle, Tod und Sünde, was sie sind und tun, nicht, daß wir aus dem Teufel einen Engel, aus der Hölle einen Himmel, aus dem Tod ein Heben, aus der Sünde Heiligkeit wollten machen, welches unmöglich ist, sondern daß wir uns davor hüten, also schreibe ich auch von den Juden. Denn ein Jude oder jüdisch Herz ist so stock-, stein-, eisen-, teufelshart, daß es mit keiner Weise zu bewegen ist. wenn Mose käme mit allen Propheten und täten alle Wunderwerke vor ihren Augen, daß sie sollten ihren harten Sinn lassen, wie Christus und die Apostel vor ihnen getan haben, so wäre es doch umsonst.

Wenn sie auch so greulich gestraft würden, daß die Gassen voll Bluts rönnen, daß man ihre Toten nicht mit hunderttausend, sondern mit zehnhunderttausend rechnen und zählen müßte, wie zu Jerusalem unter Vespasianus und zu Bittor unter Adrianus geschehen ist. Dennoch müssen sie recht haben, wenn sie auch über diese 15 hundert Jahre noch 15 hundert Jahre sollten im Elende sein, dennoch muß Gott ein Lügner, sie aber wahrhaftig sein.

Summa, es sind junge Teufel, zur Hölle verdammt, ist aber noch etwa was Menschliches in ihnen, dem mag solch Schreiben zu nutz und gut kommen; vom ganzen Haufen mag hoffen, wer da will, ich habe da keine Hoffnung, weiß auch davon keine Schrift, können wir doch unsere Christen, den großen Haufen, nicht bekehren, müssen uns am kleinen Häuflein ge-nügen lassen. Wieviel weniger ist's möglich, diese Teufelskinder alle zu bekehren. Denn daß etliche aus der Epistel an die Römer am 11. Kap. [Röm. 11 V. 15] solchen Wahn schöpfen, als sollten alle Juden bekehret werden am Ende der Welt, ist nichts, Sankt Paulus meint gar viel ein anderes.

Transkript nach: Martin Luther, Schriften wider Juden und Türken, München 1936, S. 229-230


1 Martin Luther, Von den Juden und ihren Lügen, 1543, siehe > Dokument




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