Die positive Haltung des DIHT gegenüber der Regierung von Schleicher kritisierte der Ruhrindustrielle Paul Reusch in einem Schreiben an das Geschäftsführende Präsidialmitglied des DIHT, Eduard Hamm, 22.12.1932:
Sie gehen ziemlich leicht über die Tatsache hinweg, dass nach dem Programm der neuen Reichsregierung die Verfassungsreform in den Hintergrund treten soll. Ich sehe die Dinge anders: Nach meiner Auffassung hätte auf das allerschärfste dagegen protestiert werden müssen, dass die Regierung die Reform wieder ad Kalendas Graecas vertagen will. Gerade jetzt in der Krise noch müssen die entscheidenden Schnitte am staatlichen Organismus gemacht werden! Der Reformwille lässt sich nicht beliebig lange auf Eise legen! Wenn nach einer Besserung der Wirtschaftslage der finanzielle Druck erst wieder so weit von unserem staatlichen Organismus genommen ist, dass dieser wieder einigermaßen tief Luft holen kann, dann ist der stärkste Impuls für die Durchführung einer wahrhaft großzügigen Reform unwiederbringlich dahin.
22. 12. 1932 Reusch an E. Hamm (DIHT), Hist. Archiv der GHH Nr. 40010123/25b
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