Dokument 42: WILHELM GRIMM, DIE SAGE VOM URSPRUNG DER CHRISTUSBILDER
Gelesen in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin am 1. und 22. Dezember 1842. Berlin: Akademie der Wissenschaften 1843. 55 S.
Handexemplar Wilhelm Grimms mit zahlreichen einliegenden und eingeklebten Zetteln, Zeitungsausschnitten und Bildern.
Aufgeschlagen [rechts]: Kolorierte Zeichnung des Christuskopfes (Initiale) mit der Aufschrift von Hand Wilhelm Grimms: „das bild aus der Heimstädter Urkunde [...]“, „von Ludwig Grimm gezeichnet im Sommer 1843“; daneben [links] weitere Durch- und Abzeichnungen von Christusbildern. Bestand 340 Grimm L 43.
Lit.: Die Brüder Grimm. Dokumente ihres Lebens und Wirkens, [Ausstellungskatalog] hrsg. von Dieter Hennig und Bernhard Lauer, Kassel [1985], S. 436 Nr. 457.
WILHELM GRIMM – DIE SAGE VOM URSPRUNG DER CHRISTUSBILDER | |
| Gelesen in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin am 1. und 22. Dezember 1842. Berlin: Akademie der Wissenschaften 1843. 55 S. Handexemplar Wilhelm Grimms mit ca. 120 einliegenden und eingeklebten Zetteln, Zeitungsausschnitten und Bildern. Aufgeschlagen: [rechts:] Kolorierte Zeichnung des Christuskopfes (Initiale) mit der Aufschrift von Hand Wilhelm Grimms: „das bild aus der Helmstädter Urkunde“ [...], „von Ludwig Grimm gezeichnet im Sommer 1843“; daneben [links] weitere Durch- und Abzeichnungen von Christusbildern. Bestand 340 Grimm L 43. Lit.: Die Brüder Grimm. Dokumente ihres Lebens und Wirkens, [Ausstellungskatalog] hg. von Dieter Hennig und Bernhard Lauer, Kassel [1985], S. 436 Nr. 457. |
Als Handexemplar bezeichnet man ein Buch, in welchem sein Besitzer, durchaus auch der Autor selbst, im Fortgang seiner Forschungen handschriftlich Ergänzungen und Korrekturen vornimmt und mitunter auch thematisch relevante Exzerpte, Bilder und andere Materialien einlegt. Er hat es im Laufe seiner Arbeit ständig „zur Hand“.
Jacob und Wilhelm Grimm wurden am 9.3.1841 zu ordentlichen korrespondierenden Mitgliedern der Berliner Akademie der Wissenschaften berufen. Sie hatten das Recht, aber nicht die Pflicht, Vorlesungen zu halten: fast alle ihrer Akademiereden erschienen nachträglich auch im Druck. Jacob las überwiegend über deutsche Rechtsaltertümer, Mythologie, Grammatik und Literatur, während Wilhelm sich hauptsächlich mit der mittelhochdeutschen Dichtung befaßte.
Zu den Forschungsfragen, die Wilhelm Grimm insonderheit beschäftigten gehörten auch philologische und kunsthistorische Betrachtungen der Entstehung von Christusbildern. Der Legende nach sind einige nicht von Menschenhand gemacht (Archeiropoieton). An Beispielen geht Grimm schriftlichen Zeugnissen in spätantiken und mittelalterlichen Quellen nach und stellt sie in den Kontext ihm außerdem bekanntgewordener Christusbilder, so etwa solcher auf frühchristlichen Sarkophagen, byzantinischen Münzen und Mosaiken, mittelalterlichen Holzschnitten, Gemälden und kunsthandwerklichen Arbeiten. Dabei sind ihm die Durch- und Abzeichnungen von Christusbildern, die er seinem Arbeitsexemplar nach dessen Drucklegung beifügt, eine wichtige Hilfe. W.M.
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