Louis I. de Bourbon, Prinz von Condé [Ludwig von Bourbon] an Landgraf Philipp von Hessen, mit Conditionis pacis,13. März 1563 (Orleans)
[noch zu bearbeiten]
Louis I. de Bourbon, Fürst von Condé (* 7. Mai 1530 in Vendôme; † 13. März 1569 in Jarnac) war ein französischer Feldherr und Begründer des Hauses Condé, einer Seitenlinie des Hauses Bourbon. Nach seinem Übertritt zum Protestantismus führte er die calvinistische Partei während der Hugenottenkriege.
Er kämpfte gegen die Spanier bei der Belagerung der Festung Metz 1552 und in der Schlacht von Saint Quentin im Jahr 1557.
Als Prinz von Geblüt versuchte Louis, eine bedeutende Rolle im Königreich zu spielen. Nach der Verschwörung von Amboise wurde er 1560 verhaftet, musste jedoch wieder freigelassen werden, weil die Guisen seine Beteiligung nicht ausreichend beweisen konnten. Er wurde im Sommer erneut verhaftet, als man entdeckte, dass er ein neues Komplott vorbereitete. Zum Tode verurteilt, wurde er im letzten Moment durch den plötzlichen Tod des Königs Franz II. gerettet.
Der Fürst von Condé war Anführer der Protestanten in den ersten beiden Hugenottenkriegen. Er wurde 1562 bei Dreux gefangen genommen und handelte 1563 das Edikt von Amboise aus, das den Hugenotten eine gewisse religiöse Toleranz garantierte.
Das Edikt von Amboise (französisch L’édit d’Amboise) sicherte den Hugenotten Frankreichs eine an bestimmte Orte gebundene, freie Religionsausübung zu. Das am 19. März 1563 auf Schloss Amboise unterzeichnete Edikt besiegelte einen Vergleich, den Katharina von Medici und die Reformierten geschlossen hatten. Diese Kultusfreiheit wurde 1570 im Frieden von Saint Germain noch erweitert, obwohl die Hugenotten in den ersten drei (1562/63, 1567/68 und 1568–70) der insgesamt acht konfessionellen Bürgerkriege unterlegen waren. Ihnen wurden u. a. auf zwei Jahre vier Sicherheitsplätze zugesprochen.
Der Krieg brach 1567 erneut aus, und Condé wurde in der Schlacht von Jarnac von dem Hauptmann Joseph François de Montesquiou getötet. Den Protestanten zufolge wurde er feige ermordet. Tatsächlich war er bereits schwer verwundet und entwaffnet, als Montesquiou ihn tötete. Sein Leichnam wurde zum Gespött der katholischen Armee auf einem Esel herumgeführt.
Conditionis pacis:
Auf diesem dem Schreiben Condés vom 13. März 1563 beigefügten Blatt sind die zentralen Bestimmungen des wenige Tage später von Karl IX. verkündeten Edikts von Amboise (19. März 1563) zusammengefasst. Vollständiger Text des "Edit de pacification qui permet le libre exercise de la religion reformée" bei Isambert, Receuil général, Bd. XIV, Paris 1819, S. 135-140
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.