Der Speisezettel (in Umschrift, Abbildung nur erste Seite) zeigt, daß die Versorgung der Studenten genau geregelt war.
Speisezettel für die Stipendiaten auf alle Tage der Woche
Wie sich der probst versprochen, die Stipendiaten zu tractiren uber dem tisch.
Vor allen dingen soll der probst gutt brodt und gar kost den Stipendiaten uber tisch bringen.
Der drank soll auch nitt mitt dem drinken verderbett unnd darumb in Zeitten des Brawens vleissig versucht werden in allen fassen, wie er gestalt sey und soll zu mall nitt mehr alß ein halben gebraw thun.
Waß die wochen uber den Stipendiaten gespeyset werden soll.
Montag
Zu morgen ein suppe, ein essen fleisch, keeß. Abents ein suppen mit eyer, da manß haben kan, eyer, oder dur fleisch, kes oder butter.
Dinstag
Ein furgemues, ein gericht fleisch, keß. Abents durchgeschlagen Erbis, oder ein suppe, ein essen fleisch, kes oder butter.
Mittwochen
Ein suppe mitt fleisch oder seelgerede [Innereien], und kes. Abents ein furgemues, ein lappen [Bauchfleisch] und keß.
Donnerstag
Ein furgemues, ein essen fleisch, kes oder butter. Abents durchgeschlagen erbis, drey stueck fleisch uff einer suppe, gebratens von frischem mitt vorlegenem fleisch.
Freytag
Ein stockfisch, bier und brott, oder sunst zugemues, kees oder butter, abents und morgens.
Sonabent
Sol gehalten werden gleych den mittwochen
Sontag
Ein furgemus, drey stueck fleisch uff einer suppen, und gebrattens. Abents ein suppe, gericht fleisch, kes oder butter.
Es sall auch zun Zeiten mit gensen, huenern und dergleychen Speiß verenderung geschehen.
Die stuben in Zeitten zuwermen.
Soll auch dieser tisch der Stipendiaten mitt essenspeyß nitt geringert, mag woll besser gehalten werden.
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